Seiten

Dienstag, 24. April 2018

Drachen in den Alpen

"Es wollen auch etliche, dass ehe dis Land bewohnt, sich vil der Draken in Seen und Wildnussen sich aufgehalten haben. Anjzo aber ist in diser Landschaft kein Ort oder Winkl so klein oder so wil nit, er wird von Leuten durchsucht, gereinigt und bewohnt.“
Marx Sittich von Wolkenstein, um 1600


Für viele Naturereignisse und -gewalten mussten in alten Zeiten als Urheber Fabelwesen herhalten. Eine der ersten Beschreibungen über den Kampf gegen einen Drachen finden sich in den Aufzeichnungen des Klosters Wilten bei Innsbruck. Laut Legende soll ein Riese einen Drachen getötet haben, der die Gegend in Angst und Schrecken versetzte und die Bauarbeiten am Kloster behinderte, indem er mit seinen Schwanz die Mauern stets von neuen umwarf. Konrad Gesner (1516-1565) führt in seinem Schlangenbuch im Kapitel "De dracone" drei Arten von Drachen ein: All drei hatten einen monströsen, schlangenartigen Körper. Eine Art der Drachen war aber unbeflügelt, einer mit Flügel und der dritte Typ war eine Art Tazelwurm. 


"In der Mühlauer Klamm, im grausigen Loch
Hat ein wütender Tatztelwurm gehaust.
Mit Katzenkopf und geschwollenen Bauch
So dass es selbst dem Teufel graust!
"
Tatzelwurmlied von Josef Pöll

In der "Historia naturalis Helvetiae curiosa", aus dem 17. Jhd., gibt es eine große Anzahl von angeblich verbürgten Geschichten über Drachen in den Alpen. Im Jahr 1678 publizierte der deutsche Universalgelehrte Athanasius Kircher (1601-1680) sein Werk "Mundus subterraneus", wo zahlreiche Abbildung von Skeletten von vermeintlichen Drachen gefunden werden können. 

Literatur:

KÖßLER, W.B. (1996): Es artet aus - Über das Aussterben von Wirbeltieren im Alpenraum. Grüne Reihe des Bundesministeriums für Umwelt, Bd. 8:  383

Samstag, 21. April 2018

Zeigerart: Pinus mugo

Koniferen spielen, aufgrund des Klimas, in der Vegetation der Alpen eine dominierende Rolle. An der Waldgrenze überleben nur sehr widerstandsfähige Bäume, Klima, Schnee und schlechter werdende Bodenverhältnisse erschweren zunehmend das Aufkommen von jungen Bäumen – hier herrschen die verschiedenen Kieferarten vor.

Bestimmung der Kiefer-Arten der Alpen:
- Nadeln in Gruppen von 5 – Zirbe (P. cembra)
- Nadeln in Gruppen von 2
--Nadeln bis zu 19cm lang, dunkelgrün – Schwarzkiefer (P. nigra)
--Nadeln bis zu 8cm lang
---Nadeln bis zu 5cm lang, Rinde gräulich – Latsche (P. mugo)
---Nadeln bis zu 8cm lang, Rinde bräunlich – Waldkiefer (P. silvestre)
 
Die Latsche kommt auf trockenen, sonnigen Hängen, zumeist mit kalkhaltigem Untergrund, vor. 
 
 Abb.1. Latschenbestände am Cosat di Popèna, Misurina See.

Abb.2. Pinus mugo, aus "Atlas der Alpenflora" (1882).