Im
Jahre 1212 soll im Brunnen des Bäckers Garhibl in der Schönlaterngasse
in Wien ein abscheulich stinkendes Untier, als Basilisk bekannt, halb Hahn, halb Kröte, in
einem Brunnen gehaust haben. Zur damaligen Zeit versorgten sich die
einfachen Bewohner der Stadt über gemeinsame
Brunnen. Wenn ein solcher Brunnen verseucht war, durch Unrat oder einen
Tierkadaver, konnte sich rasch Krankheiten ausbreiten. Die Sage könnte
daher auf einen frühen Umweltskandal hindeuten.
Geobotanik
Montag, 12. November 2018
Donnerstag, 8. November 2018
Der Steinbock in der Steinzeit-Kunst
In der Steinzeitkunst wurden nur ein Bruchteil der damals lebenden Tiere abgebildet. Die am häufigsten dargestellten Tiere sind Pferd, Wisent, Steinbock, Auerochs, Hirsch, Mammut und Rentiere. Seltener sind Raubtiere und exotische Tiere wie Fische und Vögel.
In der Höhle von Rouffignac (Dordogne) wurde um 22.000 Jahre ein Steinbockherde an die Höhlendecke gemalt. Die Tiere sind in mit einer steifen Haltung, kurze Beine und ohne Hufe gezeichnet.
Abbildungen von Steinbock wurden in Pech Merle gefunden, mit 24.000 Jahren eine der ältesten Höhle mit Steinzeitkunst. In der Cosquer Höhle wurden vor 27.000 bis 18.000 Jahre sechs Gravuren von Steinböcke in die Felswand eingeritzt, dazu Bilder von einem Steinbock und fünf Gemsen gezeichnet. In der Höhle von Isturitz in den Pyrenäen wurde ein Knochen mit einem eingeritzten Steinbock entdeckt. Eine Ritzzeichnung eines Steinbocks auf einer Schieferplatte, die im deutschen Gönnersdorf gefunden wurde, ist um die 15.000 Jahre alt.
Steinbock: häufiges Motiv, doch selten so perfekt wie im Salon Noir, Niaux.
Niaux (13.000-12.000 Jahre), kleiner verwundeter Steinbock.
Las Monedas (Kantabrien), Steinböcke.
Abri Roc-aux-Sorciers, Angles-sur-L' Anglin (14.000 Jahre), Steinbock im Flachrelief.
Pergouset (Saint-Gery, Lot), Gravierung eines Steinbock.
Grotte de Ker (Masst, Ariege), mit dem Finger gezeichnete Gemse.
Abri Roc-aux-Sorciers, Angles-sur-L' Anglin (14.000 Jahre), Steinbock im Flachrelief.
Pergouset (Saint-Gery, Lot), Gravierung eines Steinbock.
Grotte de Ker (Masst, Ariege), mit dem Finger gezeichnete Gemse.
Dienstag, 6. November 2018
Aussicht mit Steinbock
Ansicht und Karte aus dem Jahre 1742 von Chamonix, mit einem Steinbock (Capra ibex), einer Gruppe von Gemsen (Rupicapra rupicapra) und Murmeltieren (Marmota marmota).
Mittwoch, 3. Oktober 2018
Rätselhafte Schalensteine
Die Lage des Brunecker Talkessel, relativ geschützt durch die umgebenden
Berge von Unwetter und daher überdurchschnittlich sonnig und im
Einzugsbereich verschiedener Täler, begünstigte eine frühe Besiedelung.
Spuren menschlicher Aktivität reichen bei St. Lorenzen
bis um 8.000 bis 5.000 Jahre v. Chr. zurück, mit eigentliche
Siedlungsspuren um 500 v. Chr. Es wurden unter anderem Hinweise auf
Kupferverarbeitung in der Frühen und Mittleren Bronzezeit gefunden. Vom Ternerbühel stammt eine steinerne Gussform von Kupferbeilen und auf der Kleinen Pipe bei St. Georgen ist ein Stück eines Gusskuchens erhalten geblieben. Welche Kupfererzlagerstätte zwischen Pfundererberg, dem Tauferer- und Ahrntal genutzt wurde bleibt unbekannt.
Andere rätselhafte Zeugen der Urzeit sind Schalensteine, zumeist durch die Gletscher der Eiszeit glattgeschliffene Gesteinsaufschlüsse oder durch das Eis transportierte, große Findlinge. Die Mitte der 70er Jahre entdeckten Sonnenburger Schalensteine umfassen vier verschiedene Fundpunkte, die in geringer Entfernung zueinander auf dem geneigten und mehrfach gestuften Quarzphyllitrücken am Sonnenburger Kopf gefunden werden können. Die Sonnenburger Schalensteine sind vermutlich in die Endbronzezeit (11-10 Jh. v. Chr.) zu datieren.
Weitere Schalenstein wurden östlich von Fassing und auf einem Findlingsblock zwischen dem Krahmoos, bei Breitenberg, und Lothen, im Wald zwischen Issinger Weiher und Irenberg, am Gänsbichl bei Dietenheim und im Lärchenwald von Luns gefunden.
Schalenstein bei Luns, Juni 2018.
Schalensteine finden sich auch bei Sexten im Oberpustertal, beim Hexenstein von Terenten im Unterpustertal, Brixner und Klausner Gegend, etwa bei Laugen, Elvas und Feldthurns.
Sonntag, 26. August 2018
Das abenteuerliche Leben des Déodat de Dolomieu
„Jedes Jahr eilte ich zu einer Bergkette, stieg auf ihre Gipfel, um jene tiefen Eindrücke zu empfinden, die aus der Betrachtung des weiten Horizonts entstehen. Da oben dachte ich nach über die Entstehung der Erdkugel, die Umwälzungen, die sie erfahren hat, die Vorgänge, die ihre Formen verändert und den heutigen Zustand bewirkt haben…Wie ich so nach und nach höher stieg und meinen Gedanken immer weiteren Raum gab, verstärkte sich auch mein Weltbild: Mein Horizont stieß auf immer weniger Grenzen.“
Diedonnè-Silvain-Guy-Tancrede de Gvalet de Dolomieu
Diedonnè-Silvain-Guy-Tancrede de Gvalet de Dolomieu
Diedonnè-Silvain-Guy-Tancrede wurde am 23. Juni 1750 in der Pfarrei von Dolomieu (Provinz von Dauphinè, Frankreich) geboren. Ungewöhnlich für seine Zeit und seinen Stand, erhielt er keinen privaten Unterricht, sondern brachte sich das Lesen selbst bei und erforschte selbständig die Natur in seiner näheren Umgebung. Mit erst 12 Jahren trat in den Militärdienst ein. Im Jahre 1771 kam er nach Paris, wo er zum ersten Mal mit gleichgesinnten Intellektuellen zusammentraf. Dort lernte er auch den Naturkundler und Mineralogen Horace-Benedict de Saussure kennen. Trotz seines Interesses an der Geologie, er verzichtete sogar mehrmals auf Posten, um sich weiter den Studium zu widmen, ging es mit seiner militärischen Karriere voran. Im Zuge seiner militärischen Verpflichtungen und auch aus Interesse reiste er viel. Er besuchte mehrmals Spanien, Italien und Malta und plante auch eine Reise nach Deutschland. Dolomieu war ein unruhiger Geist und unterstützte auch liberale politische Ansichten, was ihm einige Feinde einbrachte. Einer seiner frühen Unterstützer, der Mineraloge AlexandreDuc de La Rochefoucauls, wurde vor seinen Augen umgebracht. In 1796 wurde er von der neuen, revolutionären Regierung zum Mineningenieur, Professor und Mitglied des Institut National in Paris befördert und lehrte an der bergmännischen Schule in Paris. Später nahm er mit Napoleon Bonaparte am Feldzug nach Ägypten teil und erforschte den Nil. Bei der Rückreise, nach dem gescheiterten Feldzug, wurde er im Königreich Sizilien gefangen genommen und als Kriegsgefangener verurteilt,
Seine früheren politischen Streitereien holten ihn nun ein. Auf Druck der Erzherzogin Maria Karolina von Österreich wurde in Messina eingekerkert. Aus dem Ruß der Kerzen, die seinen dunklen Kerker erleuchteten, fertigte er Tinte an und verfasste am Rand der wenigen Bücher, die er herein-geschmuggelt hatte, seine „Mineralogische Philosophie.“ Angeblich nutzte Alexandre Dumas de Dolomieus Gefangenschaft als Inspiration für die Figur eines verschrobenen, aber genialen, Aristokraten in seinen Roman „Der Graf von Montechristo.“
Seine früheren politischen Streitereien holten ihn nun ein. Auf Druck der Erzherzogin Maria Karolina von Österreich wurde in Messina eingekerkert. Aus dem Ruß der Kerzen, die seinen dunklen Kerker erleuchteten, fertigte er Tinte an und verfasste am Rand der wenigen Bücher, die er herein-geschmuggelt hatte, seine „Mineralogische Philosophie.“ Angeblich nutzte Alexandre Dumas de Dolomieus Gefangenschaft als Inspiration für die Figur eines verschrobenen, aber genialen, Aristokraten in seinen Roman „Der Graf von Montechristo.“
Durch den Sieg
bei Marengo konnte Napoleon die Herausgabe des Gefangenen nach 3 Jahren
Kerkerhaft erzwingen. Dolomieus Rückkehr nach Paris wurde gebührend
gefeiert und er nahm auch seine Lehrtätigkeit zunächst auf, zog sich
aber bald in das Massif Central zurück, wo eine seiner Schwestern lebte.
Seine geologische Sammlung lag noch in Malta, wobei die dortigen
Behörden die Sammlung Italien vermachen wollten, während Dolomieu eher
an Frankreich oder Schweiz, ja sogar den jungen Vereinigten Staaten,
dachte. Am 26. November 1801 starbt Dolomieu, gerade mal 51 Jahre alt,
an durch die in Gefangenschaft verursachte körperliche Schwäche.
1791 hatte Dolomieu einen kurzen Bericht "über eine Art von Kalkgestein, welches nur schwach mit Säure reagiert und Phosphoreszenz beim Anschlagen zeigt" veröffentlicht. Das Gestein, das er in den Tiroler Bergen angetroffen hatte (Stubaier Alpen und bei Bozen), fand er später auch verbaut in eine römische Ruine. Das Gestein war auch verwitterungsresistenter und bildete, so Dolomieu, "die oberste Bedeckung in den Alpen aus." Bei Bozen fand er auch Kristalle der neuen Mineralart, die er zunächst als „Perlen-Spat“ bezeichnete. Die kleinen rhombenförmige Kristalle wiesen eine gekrümmte Kristallfläche auf und, wie das Gestein, lösten sie sich nur langsam in Säure auf.
Die ersten chemischen Analysen des neuen Minerals durch Nicolas-Theodore de Saussure (Sohn von Horace-Benedict de Saussure) wiesen zunächst hohe Werte von Silizium und Aluminium auf (zur damaligen Zeit, da Aluminium als Metall noch unbekannt war, als Tongehalt angegeben). 1792 publizierte er seine Analysen in einem Artikel mit dem Titel “Analyse de la Dolomie”, wo er vorschlug, zu Ehren Dolomieus das neue Mineral als Dolomit zu bezeichnen. Erst der Chemiker Tennat erkannte um 1799 den Fehler und bestimmte Magnesium und Calcium als Hauptkomponenten des Dolomit.
Saussure wiederholte seine Analysen und bestätigte die neue Formel. In 1808 erkannte Klaproth, das Perlen-Spat und Dolomit-Gestein ein und dasselbe sind, es sich um ein Salz von Magnesium und Kalzium mit der Kohlensäure handelt, und bestätigte Dolomit als ein eigenständiges Mineral. Aber noch 40 Jahre lang geisterten die falschen chemischen
Werte in der Fachliteratur herum.
Saussure wiederholte seine Analysen und bestätigte die neue Formel. In 1808 erkannte Klaproth, das Perlen-Spat und Dolomit-Gestein ein und dasselbe sind, es sich um ein Salz von Magnesium und Kalzium mit der Kohlensäure handelt, und bestätigte Dolomit als ein eigenständiges Mineral. Aber noch 40 Jahre lang geisterten die falschen chemischen
Werte in der Fachliteratur herum.
„So viele Dolomitenzinken ich in Venetien und Tirol gesehen habe: den Geislerspitzen kommt an Jähe und Zerissenheit nichts gleich von all dem, was da aufstarrt.“ Reiseschriftsteller Heinrich August Noë (1835-1896).
„Sie schienen so wenig Teil der grünen Hänge zu sein, auf denen sie standen, dass sich in uns die Vorstellung entwickelte, es handelte sich um Eisberge aus Stein, die wieder davontreiben und das Land spurlos verlassen konnten.“ So schreiben in 1864 die beiden englischen Reiseschriftsteller Josiah Gilbert und George Cheetham Churchill in ihrem Buch “The Dolomite Mountains”. Ab 1876 setzte sich dann der Namen Dolomiten für die Bleichen Berge durch. Übrigens der einzige Fall in dem das Mineral einer Gegend den Namen gab und nicht umgekehrt.
Samstag, 21. Juli 2018
Zeigerart: Pseudorchis albida
Weiße Höswurz, auch Weißzunge oder Weißzüngel (Pseudorchis albida). Als Standort werden bodensaure Magerrasen, Weiderasen und Zwergstrauchgesellschaften von der untermontanen bis alpinen Höhenstufe bevorzugt. Die Weiße Höswurz gedeiht auf mäßig frischen, mehr oder weniger basenreichen, kalkfreien, sauren, modrig-torfig humosen, steinigen oder reinen Lehmböden. Sie ist eine Charakterart des Verbands Nardion und kommt gern zusammen mit Arnica montana vor.
Pseudorchis albida, Kronplatz auf 2.300m SH, Südtirol (15. Juli 2018).
Zeigerart: Icmadophila ericetorum
Icmadophila ericetorum, die Heideflechte, auf verottendem Holz, Fichtenwald. Pfalzen, Südtirol (26. Juni 2018).
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