Seiten

Mittwoch, 3. Oktober 2018

Rätselhafte Schalensteine

Die Lage des Brunecker Talkessel, relativ geschützt durch die umgebenden Berge von Unwetter und daher überdurchschnittlich sonnig und im Einzugsbereich verschiedener Täler, begünstigte eine frühe Besiedelung. Spuren menschlicher Aktivität reichen bei St. Lorenzen bis um 8.000 bis 5.000 Jahre v. Chr. zurück, mit eigentliche Siedlungsspuren um 500 v. Chr. Es wurden unter anderem Hinweise auf Kupferverarbeitung in der Frühen und Mittleren Bronzezeit gefunden. Vom Ternerbühel stammt eine steinerne Gussform von Kupferbeilen und auf der Kleinen Pipe bei St. Georgen ist ein Stück eines Gusskuchens erhalten geblieben. Welche Kupfererzlagerstätte zwischen Pfundererberg, dem Tauferer- und Ahrntal genutzt wurde bleibt unbekannt. 

Andere rätselhafte Zeugen der Urzeit sind Schalensteine, zumeist durch die Gletscher der Eiszeit glattgeschliffene Gesteinsaufschlüsse oder durch das Eis transportierte, große Findlinge. Die Mitte der 70er Jahre entdeckten Sonnenburger Schalensteine umfassen vier verschiedene Fundpunkte, die in geringer Entfernung zueinander auf dem geneigten und mehrfach gestuften Quarzphyllitrücken am Sonnenburger Kopf gefunden werden können. Die Sonnenburger Schalensteine sind vermutlich in die Endbronzezeit (11-10 Jh. v. Chr.) zu datieren.

Schalenstein beim Sonnenburger Kopf, September 2018. 

Weitere Schalenstein wurden östlich von Fassing und auf einem Findlingsblock zwischen dem Krahmoos, bei Breitenberg, und Lothen, im Wald zwischen Issinger Weiher und Irenberg, am Gänsbichl bei Dietenheim und im Lärchenwald von Luns gefunden.

Schalenstein bei Luns, Juni 2018. 

Schalensteine finden sich auch bei Sexten im Oberpustertal, beim Hexenstein von Terenten im Unterpustertal, Brixner und Klausner Gegend, etwa bei Laugen, Elvas und Feldthurns.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen