Wendelberger, E. „Die Alpen blühen“, 1966.
Samstag, 6. Januar 2018
Bewohner der Spalten
"Nicht überall ist der Fels so nackt und glatt! Regen und Sonne, Hitze und Kälte, Wind und Schnee wirken auf ihn ein und graben ihre Spuren in sein Antlitz. Spalten entstehen, zuerst nur millimeterbreit, aber doch groß genug, um etwa dem zarten Glockenblümchen oder dem Glänzenden Fingerkraut Raum für ihre Würzelchen zu geben. Ist die Spalte nicht breit, so tut es die Tiefe, und die kleinen Pflänzchen entwickeln oft ein Wurzelfilz von über einem Quadratmeter Fläche, ein ganzes Wurzeltuch. Was dem Glockenblümchen gelingt, kann auch das unscheinbare Felsenblümchen, jede Gelegenheit, und sei es eine noch so winzige Fuge, wird wahrgenommen, um einen Halt zu finden.“
Wendelberger, E. „Die Alpen blühen“, 1966.
Fundort der Dolomiten-Teufelskralle (Physoplexis comosa), Conturines, Sommer 2009.
Wendelberger, E. „Die Alpen blühen“, 1966.
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