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Sonntag, 17. Dezember 2017

Geo-Mythologie: Donnersteine

Laut Volksglauben bringt der einschlagende Donner auch die „Donnersteine“ bzw. „Donnerkeile“ mit sich. Die Steine werden als „ähnlich einen Spitzhammer, hinten platt und vorne mit mehreren Spitzen versehen“ und stets „mit Maggen (Dellen) behaftet“. Es handelt sich dabei zumeist um zufällig aufgefunden prähistorische Artefakte oder Fossilien.

 Prähistorische Silex-Abschläge.

Diese Fundstücke waren äußerst begehrt, da sie angeblich von Blitzschlag schützten, der Volkskundler und Sagensammler Johannes Adolf Heyl berichtet in seine „Volkssagen aus Tirol (1897) das „nur zwei Wälschnovener das Glück gehabt haben, einen Thunderstoan zu finden, der alte Tschandl und der alte Kundl. Beide bewahrten ihn wie ein Heiligtum auf.“

Samstag, 2. Dezember 2017

Köcherfliegen und Geologie

Das Verhalten der Larven der Trichoptera, nämlich einen Köcher aus Steinchen oder Pflanzenteilen, zum Schutz ihres weichen Hinterleibs zu bauen, hat dieser Insektengruppe auch den allgemeinen Namen beschert – Köcherfliegen. 


Abb.1. Köcherfliege in Conrad Gessners "Nomenclator aquatilium animantium" (1560)

Weltweit gibt es über 100.000 Arten, in Italien sind 328 Arten dokumentiert. Das für die Köcher verwendete Baumaterial ist teilweise artspezifisch, hängt aber auch von der Verfügbarkeit vor Ort ab.

Limnephilidae. 2cm langes Gehäuse überwiegend aus Glimmerschiefer, einige weiß-graue Quarz- und rötliche Quarzkörner, eingebaut wurden auch einige größere Biotit-Kristalle. Fundort: Flaggertal, in Bachbett mit Geschiebe. Einzugsgebiet mit Glimmerschiefern und Phylliten, große Granit-Intrusion, darunter auch rötliche Granit-Variante.

Limnephilidae. 2cm langes Gehäuse überwiegend aus Glimmerschiefer, einige weiß-graue Quarzkörner. Fundort: Lavant, Auenwald, in Bachbett mit sandig-kiesigen Substrat. Einzugsgebiet mit kristallinen und Sedimentgesteinen. Das Gehäuse zeigt eine leichte Reaktion mit Salzsäure, Hinweis auf karbonatische Anteile. 

Limnephilidae. Gehäuse mit Dolomitkörnern und Rindenstückchen. Fundort: Rautal,  Bachbett mit kiesigen Substrat. Einzugsgebiet in Dolomitengebiet.

Manche Köcherfliegenlarven (Rhyacophila sp. Rhyacophilidae) bauen nur zur Verpuppung einen Köcher, der an größere Steine angeheftet wird.