"Wir suchen mit dem Wunderwort
und seinem dunklen Sinn
den eingeschloss´nen Schatz und Hort
im tiefen Berge drin!
Ich schau hinein tief in den Berg,
bis in der Erde Schoß, -
gelungen ist das Zauberwerk
und Schatz und Hort sind bloß."
Bergmannslied nach einer Buchensteiner Sage (Dolomiten)
und seinem dunklen Sinn
den eingeschloss´nen Schatz und Hort
im tiefen Berge drin!
Ich schau hinein tief in den Berg,
bis in der Erde Schoß, -
gelungen ist das Zauberwerk
und Schatz und Hort sind bloß."
Bergmannslied nach einer Buchensteiner Sage (Dolomiten)
Sagen zum Bergbau sind in Tirol, einem alten Bergbaugebiet, weit verbreitet. Die Umgebung von Terenten gehört zum Altkristallin und besteht aus einer relativ monotonen Abfolge von Gneisen und Schiefern, man würde daher von rein geologischen Gesichtspunkten keine besonderen Lagerstätten erwarten. Was aber hat es dann mit lokalen Sagen über den verlorenen Bergsegen auf sich?
Tatsächlich gibt es einige Stollen in der Nähe der kleinen Ortschaft Uttenheim. Es handelt sich dabei um bis zu 40m lange Prospektionsstollen. Sagen gehen so weit zu behaupten das auch ein geheimnisvolles, weitläufiges Schacht-und Stollensystem im nahen Walburgisgraben, oberhalb von Kematen, existiere oder dieses mit den Stollen auf der diesseitigen Talflanke verbunden sei. Die zugänglichen Stollenmundlöcher bei Uttenheim werden von den Einheimischen als antrische (unheimliche/verhexte) Löcher bezeichnet. Ihr genaues Alter ist unbekannt, manche Geschichten verlegen sie in die Römerzeit, dafür gibt es allerdings keine archäologischen Beweise. Archive aus Steinhausen (wo das Berggericht des berühmten Kupferbergwerk von Prettau lag) geben an das einem gewissen Franz Widmair im Jahre 1530 Schürfrechte an den „alten verlegenen Bau, St. Katherina“ erteilt wurden, wahrscheinlich ist damit diese Gegend gemeint – in einer Zeit in dem in Tirol der Bergbau aufblühte und zahlreiche Probeschurfe im ganzen Land angelegt wurden.
Tatsächlich gibt es einige Stollen in der Nähe der kleinen Ortschaft Uttenheim. Es handelt sich dabei um bis zu 40m lange Prospektionsstollen. Sagen gehen so weit zu behaupten das auch ein geheimnisvolles, weitläufiges Schacht-und Stollensystem im nahen Walburgisgraben, oberhalb von Kematen, existiere oder dieses mit den Stollen auf der diesseitigen Talflanke verbunden sei. Die zugänglichen Stollenmundlöcher bei Uttenheim werden von den Einheimischen als antrische (unheimliche/verhexte) Löcher bezeichnet. Ihr genaues Alter ist unbekannt, manche Geschichten verlegen sie in die Römerzeit, dafür gibt es allerdings keine archäologischen Beweise. Archive aus Steinhausen (wo das Berggericht des berühmten Kupferbergwerk von Prettau lag) geben an das einem gewissen Franz Widmair im Jahre 1530 Schürfrechte an den „alten verlegenen Bau, St. Katherina“ erteilt wurden, wahrscheinlich ist damit diese Gegend gemeint – in einer Zeit in dem in Tirol der Bergbau aufblühte und zahlreiche Probeschurfe im ganzen Land angelegt wurden.
Antrische Löcher bei Mühlen in Taufers, März 2016.
Die Schürfe bei Uttenheim waren wohl nie sonderlich ertragreich und wurden wohl bald aufgegeben, der Gneis hier ist relativ kompakt und nur eine leichte Braunfärbung weist auf geringe Gehalte von Metallen hin. Ein möglicher geringer Ertrag stand dem hohen Aufwand entgegen. Vielleicht spielt die Sage von den verlorenen Schätze von Terenten auf diese oder ähnliche Probestollen hin, denen – all Bemühungen zum Trotz - der Bergsegen versagt blieb. Bergbau ist urkundlich nachweisbar bei Tesselberg über Bruneck, in ähnliche Gesteine wie die erfolglosen Probestollen. Laut Sage sind auch hier die Stollen weitläufig und reichen sogar bis zum Untersberg bei Salzburg.
Knappenlöcher, die Zugänge von Bergbaustollen und Probestollen, findet man auch in der Gegend von St. Lorenzen. Die Stollen hier befinden sich in der monotonen Abfolge des Brixner Glimmerschiefers. Auch um diese Probegrabungen ranken sich Sagen und Erzählungen.
Knappenlöcher, die Zugänge von Bergbaustollen und Probestollen, findet man auch in der Gegend von St. Lorenzen. Die Stollen hier befinden sich in der monotonen Abfolge des Brixner Glimmerschiefers. Auch um diese Probegrabungen ranken sich Sagen und Erzählungen.
Knappenlöcher bei St. Lorenzen, Mai 2018.
„In der Gegend von St. Lorenzen befindet sich ein Knappenloch. Einige Hirtenjungen weideten dort in der Nähe ihr Vieh. Weil sie davon hörten, dass im Loch bunte Steinchen wären, schlichen sie eines Tages hinein und suchten nach ihnen. Sie fanden auch wirklich eine Menge und steckten sich die Hosentaschen voll. Da kam auf einmal aus dem Loch ein winziges Männlein. Es redete die Kinder freundlich an und sagte :“Werft eure Steine weg und nehmt diese mit; ihr werdet es sicher nicht bereuen!" Dabei schüttete es ihnen aus einem ledernen Säckchen viele graue Steine heraus. Sie waren nicht schöner, als die Steine im Bachbett draußen. Die Buben warfen ihre schönen grünen und roten Steine ungern weg, aber sie trauten sich nicht, dem Männlein zu widersprechen. So füllten sie ihre Taschen willig mit den grauen Steinen voll. Als sie aber zuhause die Steine herausnahmen, waren es lauter Goldklumpen.“
Eine andere Version spielt auch auf den verlorenen Bergsegen an.
"In St. Lorenzen lebten einst ein paar raue Burschen. Sie rauchten, tranken und vertaten ihr Geld beim Kartenspiel im Wirtshaus. Zur heiligen Messe gingen sie nicht. Der Pfarrer hörte davon und sagte es dem Richter. Dieser verbot ihnen den Gasthausbesuch und das Kartenspiel während der sonntäglichen Messfeier. Doch die Burschen hörten nicht darauf. Mit einer Stalllaterne schlichen sie am darauffolgenden Sonntag ins Knappenloch in der Nähe des Ortes, um dort Karten zu spielen. Sie hatten aber kein Glück und verloren sooft sie auf ein Neues spielten. Daher begannen sie fürchterlich zu schimpfen und zu fluchen. Auf einmal tat es einen gewaltigen Krach, die Höhle stützte ein und begrub die Spieler unter Stein und Geröll. Seither ist nur mehr ein kleines Teil des Knappenloches zugänglich."
Auch hier erzählt man sich das die kurzen Stollen weitläufiger sind als sie tatsächlich erscheinen. So sollen die Stollen bei St. Lorenzen durch den ganzen Bergrücken reichen und einst, bevor die Stollen verfielen, sah man sogar die Sonne von der anderen Seite des Berges hereinscheinen.
"In St. Lorenzen lebten einst ein paar raue Burschen. Sie rauchten, tranken und vertaten ihr Geld beim Kartenspiel im Wirtshaus. Zur heiligen Messe gingen sie nicht. Der Pfarrer hörte davon und sagte es dem Richter. Dieser verbot ihnen den Gasthausbesuch und das Kartenspiel während der sonntäglichen Messfeier. Doch die Burschen hörten nicht darauf. Mit einer Stalllaterne schlichen sie am darauffolgenden Sonntag ins Knappenloch in der Nähe des Ortes, um dort Karten zu spielen. Sie hatten aber kein Glück und verloren sooft sie auf ein Neues spielten. Daher begannen sie fürchterlich zu schimpfen und zu fluchen. Auf einmal tat es einen gewaltigen Krach, die Höhle stützte ein und begrub die Spieler unter Stein und Geröll. Seither ist nur mehr ein kleines Teil des Knappenloches zugänglich."
Auch hier erzählt man sich das die kurzen Stollen weitläufiger sind als sie tatsächlich erscheinen. So sollen die Stollen bei St. Lorenzen durch den ganzen Bergrücken reichen und einst, bevor die Stollen verfielen, sah man sogar die Sonne von der anderen Seite des Berges hereinscheinen.