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Dienstag, 16. August 2016

Die Alpenpflanze - Überleben im Hochgebirge

Wenn wir die Alpenpflanze in ihrem Bau sowie in ihrem Leben richtig verstehen wollen, müssen wir die Abhängigkeit ihrer Organisation von dem Klima und Boden des Hochgebirge berücksichtigen.“
TURSKY, F. (1921): „Die alpine Flora in ihrer Abhängigkeit vom Klima und Boden des Hochgebirges

 
Steinbrech aus dem Venntal (21. Juni 2016).

Verschiedene anatomische Merkmale ermöglichen den Alpenpflanzen das Überleben im Hochgebirge:

- Ein stark entwickelte Wurzelsystem als im Untergrund geschützter Speicher.
- Verminderte Wasserabgabe durch Nadel-, Roll- oder Faltblätter. Filzige Behaarung und Blätter mit einer ledrigen Oberhaupt vermindern die Verdunstung durch Wind. Teilweise bilden sich sukkulente Formen aus.
- Ausdauernde Pflanzen herrschen vor, da die Sommer kurz sind benötigen die Pflanzen mehrere Vegetationsperioden um Samen auszubilden.
- Wachstum der Samen ist auch bis in die Winterzeit hinein verlängert.
- Viele Hochgebirgspflanzen überwintern mit großen Blättern um auch im Winter an schneefreie Tagen zu assimilieren.
- Ausbildung der Knospen schon im Herbst um unmittelbar nach der Schneeschmelze auszutreiben.
- Spezielle Wuchsformen wie Polster, flache bodennahe Rosetten, kriechende Sprosse und Zwergwuchs. Niedriger Wuchs schützt vor allem vor den eisigen und austrocknenden Hochgebirgsstürmen.
- Wegen der Seltenheit von Insekten sind viele Hochgebirgspflanzen Selbstbestäuber und bilden Flugsamen aus oder sie vermehren sich vegetativ.